Am Montagabend (28.09.2020) sorgte das durch den dämmernden Abendhimmel zuckende Blaulicht der Fahrzeuge der Feuerwehr Lindhorst sowie Rauchschwaden für Aufmerksamkeit in Ottensen. Allerdings bestand für niemanden eine Gefahr, die ehrenamtlichen Brandschützer übten im Rahmen einer Einsatzübung an ihrem Dienstabend an einem Objekt den Ernstfall.
Gegen 19 Uhr rückten die Lindhorster Feuerwehrfrauen und -männer zu einem gemeldeten Feuer in den Eichenweg nach Ottensen aus. In der Straße sorgte eine massive Rauchentwicklung für ein spektakuläres Bild.
Ortsbrandmeister Jörg Böhnke fungierte als Einsatzleiter und erkundete sofort nach dem Eintreffen gemeinsam mit den Gruppenführern der weiteren Fahrzeuge die Lage, die sich für die Einsatzkräfte wie folgt darstellte: aus einem Objekt dringt dichter Rauch, vor der Hütte befindet sich ein verletzter Mann, der sich noch rechtzeitig aus dem Inneren retten konnte und seinen Begleiter vermisst.
Erschwerend kommt hinzu, dass das Brandobjekt nur über eine Wiese zu erreichen ist.
Umgehend beauftragten die Fahrzeugführer ihre Trupps, eine Schlauchleitung zu legen und mit der Menschenrettung zu beginnen.
Der Angriffstrupp des HLF, der sich bereits auf der Anfahrt zum Übungsobjekt mit Atemschutz ausrüstete, konnte so direkt mit den Arbeiten beginnen, während die weiteren Trupps einen Lüfter in Stellung brachten, um das Objekt rauchfrei zu bekommen, und sich um den verletzten Mann kümmern konnten.
Währenddessen musste eine unabhängige Wasserversorgung errichtet werden, wozu die Besatzungen des TLF und des GW-L1 eine B-Leitung zum nächsten Hydranten legten. Zusätzlich wurde die Einsatzstelle abgesichert und ausgeleuchtet.
Zügig konnte der Angriffstrupp die vermisste Person retten und das Feuer löschen.
Ausgearbeitet wurde die Übung durch Thomas Reiter und Uwe Claus, die sich in der Nachbesprechung mit dem Verlauf und der Abarbeitung des Szenario zufrieden zeigten. Kleinere Aspekte wurden angesprochen, um die Vorgänge und Abläufe zu optimieren.
Positiv ist das Verhalten vieler Autofahrer anzumerken, die umgehend stoppten, um sich zu vergewissern, dass es sich nicht tatsächlich um ein Schadenfeuer handelt.
Der Rauch wurde durch eine Nebelmaschine simuliert, es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr.